Via integralis Newsletter Nummer 9 vom 29.05.2020
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Newsletter Nummer 9 vom 29.05.2020
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Liebe Leserinnen und Leser,
Der vorliegende Newsletter steht ganz im Zeichen der personellen
Veränderungen innerhalb der via integralis. Die Hauptbeiträge
wurden als Vorträge anlässlich des Lehrer-Jahrestreffens
vom 7. bis 9. Februar 2020 in der Propstei Wislikofen
gehalten. Das Wochenende war thematisch geprägt durch die
Übergabe der Sprirituellen Leitung von
Bernhard Stappel und Hildegard
Schmittfull an die Co-Leitung von
Margrit Wenk-Schlegel und Regula Tanner,
gipfelnd in einer würdevollen Ernennungsfeier.
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Bernhard Stappel stellt als Abschiedsgeschenk
eine Chronik vor: 15 Jahre Lassalle-Kontemplationsschule
via integralis, verfasst in bewährter Zusammenarbeit
mit Hildegard Schmittfull.
Hildegard Schmittfull blickt zurück, prägnant
und mit Herz, auf die Anfänge der via integralis und ihre Zeit
als sprirituelle Leiterin anhand der Vier
indianischen Weisheiten.
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Jürgen Lembke nützt Meister Eckeharts
Unterweisungen „Wie der Mensch seine Werke am
vernünftigsten wirken soll“ und verknüpft
Eckeharts Betrachtungen zu „Veränderung“, „Wachstum“,
„Tradition“ und „Werken“ – das konkrete Handeln – mit
unserer Kontemplationsschule, zugleich rückblickend,
vorausschauend und Unterweisung im Augenblick realisierend.
Kunstvoll greift Margrit Wenk-Schlegel in ihrem
Sprirituellen Impuls das Religionen und Kulturen
übergreifende Thema des Zweifelns auf und beleuchtet
seinen heilsamen Aspekt anhand einer bekannten
Bibelstelle „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“
sowie des Zen-Begriffs „Der Grosse Zweifel“.
In den Antritts- und Vorstellungsreferaten von Regula
Tanner und Margrit Wenk-Schlegel, den beiden neuen
Sprirituellen Co-Leiterinnen der via integralis, lernen wir beide
Frauen auch persönlich näher kennen. Juris Rubenis,
der die via integralis Lettland vertritt und die Lehrerlaubnis der
Stufe III schon im Mai letzten Jahres durch Hildegard Schmittfull
und Bernhard Stappel übertragen erhielt, stellt sich hier nochmals
offiziell vor.
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v.l.n.r.: Jürgen Lembke, Juris Rubenis, Hildegard Schmittfull, Margrit Wenk-Schlegel, Regula Tanner, Bernhard Stappel
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Zum ersten Mal waren alle Lehrgangsjahrgänge beisammen. –
Und wie sieht es ein frischgebackener Lehrer
aus dem 4. Lehrgang? Lesen Sie
Bernhard Lenfers Grünenfelder.
Auch heitere Momente gab`s am Samstagabend …
In der Rubrik Vorstandsnachrichten fasst Jürgen Lembke
die personellen Veränderungen und Bewegungen innerhalb des
Vereins via integralis zusammen. Ebenso erfolgt
dort der Ausblick auf den nächsten, den fünften
Ausbildungslehrgang (2021 – 2023).
Kontemplationstage in Zeiten von Corona –
Gabriele Geiger-Stappel, Bernhard Stappel und Dorothea Welle
berichten, wie im Haus Maria Lindenberg (DE) begleitete Meditation
auf Distanz stattgefunden hat.
Ein weiteres Projekt dieser Zeit, das von Claudia Nothelfer
und Margrit Wenk-Schlegel ausging, lädt zu täglichen gemeinsamen
Meditationszeiten ein und lässt jeden Tag einen Impuls in Wort und
Bild zukommen: „Verbunden in der Stille“. Eine wachsende
Anzahl Menschen gehört zu den Empfängern, und immer mehr beteiligen
sich am Verfassen der täglichen Texte, auch über den Kreis der via
integralis Praktizierenden hinaus.
Auch der Corona-Donnerstag ist eine Blüte der
letzten Wochen: Gemeinsame Fernmeditation mit
Impuls jeweils von 18.50 Uhr bis 21.00 Uhr.
Mehr dazu finden Sie auf unserer Website www.viaintegralis.ch.
Willigis Jäger (1925–2020) war deutscher
Benediktinerpater und Zen-Meister. Im sehr persönlichen
Nachruf bringt ihn uns seine langjährige
Schülerin und Assistentin Ursula Nuzzo-Forrer nochmals nahe.
Der aktuelle Lesetipp von Regina Grünholz
stellt das Buch: Jenseits des Buddhismus von
Stephen Batchelor vor, ein süffig geschriebener
historischer Abriss mit kritischer Hinterfragung jeglicher als
buddhistisch missverstandener fundamentalistischer Strömungen.
Wie sieht Buddhismus heute aus?
Via integralis Veranstaltungen können auf
der Homepage www.viaintegralis.ch eingesehen
werden, zu welcher Sie als Newsletter-Leser
nun direkten Zugang haben. Ein grosser Dank
geht dabei an Erich Schlumpf, Jürgen Lembke
und Oliver Deussen, die die Website ganz neu
und attraktiv gestaltet haben.
Ich danke Dir, Bernhard Stappel, für Deine Anfrage anlässlich des Jahrestreffens,
ob ich bereit sei, Deine Nachfolge in der Redaktionsleitung anzutreten.
Du bist dem Newsletter mit Herzblut vorgestanden, hast ihn geprägt und ihn auch aus dem
Papierzustand – damals noch unter dem Dach des Lassalle Hauses – erfolgreich in eine
eigenständige, zeitgemässe elektronische Erscheinungsform überführt. Gerne habe ich
Deine Frage mit „JA“ beantwortet. Ich möchte mit der Unterstützung des ganzen
Redaktionsteams auch zu Ihnen, interessierte Leser und Leserinnen, eine Brücke schlagen.
Bewährtes beibehalten und Neues einbringen, ganz gemäss Meister Eckehart. Im
Impressum lesen Sie nach, wer alles im Hintergrund mitwirkt.
Herzliche Grüsse im Namen des Redaktionsteams
Regina Grünholz
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Rückblick entlang vier indianischer Gesetzmässigkeiten
von Hildegard Schmittfull anlässlich des
Jahrestreffens vom 7. bis 9. Februar 2020 in der
Propstei Wislikofen
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1. Die Person, die dir begegnet, ist die Richtige
Das erste Gesetz besagt, dass die Person, die
dir in deinem Leben begegnet, die Richtige ist.
Für die via integralis war das Pia Gyger, die
1986 das erste Mal die Absicht geäussert hat, in
die christlichen Kirchen hinein einen
Initiationsweg zu entwickeln. Damit hat sie mich
angezündet, hat mir eine Vision geschenkt, die
ich wie die Glut eines Feuers gehütet habe, bis
ins Jahr 2004, als der erste Lehrgang zustande
kam.
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Wie der Mensch seine Werke am vernünftigsten wirken soll
von Jürgen Lembke anlässlich des Jahrestreffens
vom 7. bis 9. Februar 2020 in der Propstei
Wislikofen
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Die Jahresversammlung der via integralis 2020
steht unter dem Motto „Wie der Mensch seine
Werke am vernünftigsten wirken soll“. Der Titel
stammt von Meister Eckehart’s Erfurter Rede
Nummer 7. Darin behandelt er die Haltung, mit
welcher ein Mensch sich im Spannungsfeld
zwischen Schöpfer und Schöpfung bewähren kann.
Aus dem Inhalt dieser Rede können wir zahlreiche
Anregungen für eine sinnvolle Lebensführung
gewinnen, Anregungen, die auch für uns als Lehrende
gelten.
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Ich glaube, hilf meinem Unglauben!
Spiritueller Impuls von Margrit Wenk-Schlegel
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„Ich glaube; hilf meinem Unglauben“ (Mk 9,24)
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Wie jedes Jahr lasse ich mich von der
Jahreslosung der evangelisch-reformierten
Kirchen anregen. Wie sehr dieser Satz in die
Herausforderung unserer Zeit durch das
Coronavirus passt.
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Mit leeren Händen
Antritts- und Vorstellungsreferat von Regula
Tanner anlässlich des Jahrestreffens vom 7. bis
9. Februar 2020 in der Propstei Wislikofen
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Die erste Anfrage, die spirituelle Leitung zu
übernehmen, ist schon ein paar Jahre her. Lange
hatte ich viele Argumente dagegen – in meinen
Händen: Zu jung, zu wenig Kurserfahrung, keine
Zeit, ich weiss nicht genug etc. In diesen
Jahren ist viel gewachsen, und meine Hände sind
immer leerer geworden.
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Die Hose zu kurz, das Hemd zu lang
Antritts- und Vorstellungsreferat von Margrit
Wenk-Schlegel anlässlich des Jahrestreffens vom 7. bis
9. Februar 2020 in der Propstei Wislikofen
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Mein grosser Dank gilt Euch, Hildegard und
Bernhard für das Vertrauen, das Ihr uns
entgegenbringt. Regula, ich freue mich, mit Dir
zusammenzuarbeiten und zu gestalten auch
verbunden mit Dir, Juris, unserem Bruder aus
Lettland. Danke allen Lehrer*innen fürs
Mittragen und Mitarbeiten in den vergangenen
Jahren. Um dieses Miteinander bitte ich Euch
auch in Zukunft.
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Die via integralis wächst auch in Lettland
Vorstellungsreferat von Juris Rubenis
anlässlich des Jahrestreffens vom 7. bis
9. Februar 2020 in der Propstei Wislikofen
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Als heute 58-jähriger evangelischer Theologe war
ich 35 Jahre lang Gemeindepastor. Ich habe 1992
doktoriert und war über 20 Jahre als Dozent an
der Universität in Lettland tätig. Verheiratet
bin ich mit Inga Rubene, wir haben drei Kinder
und aktuell sieben Enkelkinder.
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Die via integralis – eine Promenadenmischung?
... die Sicht des Kontemplationslehrers Bernhard
Lenfers Grünenfelder aus dem 4. Lehrgang
anlässlich des Jahrestreffens vom 7. bis
9. Februar 2020 in der Propstei Wislikofen
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Eine „Promenadenmischung“ – mit diesem Wort
charakterisierte Bernhard Stappel 2015 die via
integralis. Im Rückblick als Spiritueller Leiter
findet er neue Worte: „Hybridform moderner
Spiritualität im 21. Jahrhundert“.
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Auch heitere Momente gab`s am Samstagabend
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... eine kleine Parodie auf den Kommunikationsstil
zwischen Hildegard und Bernhard, nicht ganz ernst
gemeint – aber mit überwältigendem Echo. Von und
mit Regina Grünholz.
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Vorstands-Nachrichten zum Verein via integralis
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v.l.n.r.: Wolfgang Kaudewitz, Jürgen Lembke, Monika Schula, Adrian Zimmermann
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In dieser Ausgabe des via integralis Newsletters
nimmt die Jahresversammlung der
Kontemplationslehrervereinigung viel Raum ein.
Das hat seinen Grund darin, dass sich viel
bewegt. Das möchten wir gerne über den Kreis der
Lehrenden hinaus mit unseren Freunden und
Praktizierenden an vielen Orten in Deutschland,
der Schweiz und mehr und mehr im französischen
und lettischen Sprachraum teilen.
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Kontemplationstage in Zeiten von Corona
Ein online-Experiment, das an ganz vielen Orten
stattgefunden hat, aufgezeigt hier am Beispiel
vom Haus Maria Lindenberg bei Freiburg i.Br.
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Als Ende Februar die ersten Einschränkungen durch
die Corona-Pandemie das Haus Maria Lindenberg
erreichten, mussten daraufhin alle Kurse für
dieses Frühjahr abgesagt werden. Auch die
traditionellen Kontemplationstage vor Ostern,
die nun zum siebten Mal in der Karwoche
angeboten wurden. Für Dorothea Welle, Leiterin
des Bereichs Friedensarbeit und Exerzitien
auf dem Lindenberg, war dies Anlass, zusammen
mit Gabriele Geiger-Stappel und Bernhard Stappel
als Kursleiter*in nach einer Alternative zu
suchen ...
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Willigis Jäger (gest. am 20. März 2020)
Ein Nachruf von Ursula Nuzzo-Forrer
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Willigis Jäger (1925–2020)
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Willigis Jäger OSB (1925–2020) war deutscher
Benediktinerpater, Mystiker und Zen-Meister mit
dem Namen Kyo-un Roshi. Er gründete und leitete
das Meditationszentrum St. Benedikt in Würzburg,
den Benediktushof, ein überreligiöses und
überkonfessionelles Zentrum für Meditation und
Achtsamkeit.
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Der aktuelle Lesetipp: Jenseits des Buddhismus
Eine säkulare Vision des Dharma, Stephen Batchelor
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536 Seiten, Originaltitel: After Buddhism:
Rethinking the Dharma for a Secular Age, Yale
University Press, 2015. Deutsche Augabe 2017.
ISBN Print 978-3-942085-60-1, ISBN ebook
978-3-942085-61-8
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Über eine Schilderung geschichtlich-politischer
Ereignisse in Indien rund um die Entstehung des
Buddhismus und seine Entwicklung und Veränderung
in neuerer Zeit führt uns Stephen Batchelor
auch an Quellentexte heran, die im Anhang als
„Ausgewählte Lehrreden des Palikanons“
aufgeführt sind – eine wahre Trouvaille für
buddhistisch Interessierte. Während im
orthodoxen Buddhismus das Ziel darin besteht,
Leiden und den Kreislauf von Tod und
Wiedergeburt zu beenden, spricht der Autor
vom Wiederaufbau einer alten Stadt, vom
städtischen Leben in dieser Welt... und
scheut sich nicht, aktuelle Fragen, die sich
einer heutigen Sangha stellen, anzugehen.
Buddha selbst – so weist er nach – war nicht
orthodoxer Buddhist! Alles Dogmatische lag ihm
fern. Stephen Batchelor plädiert für eine Kultur
des Erwachens, die in buddhistischen wie
nicht-buddhistischen, religiösen und säkularen
Quellen ihre Inspiration findet und von allen
Menschen praktiziert werden kann.
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Via integralis
Kontemplationslehrerin aus dem 3. Lehrgang,
Fachärztin FMH für Psychiatrie und
Psychotherapie mit Praxis in Solothurn, Schweiz.
Engagiert in Wort und Musik. Mutter einer
erwachsenen Tochter.
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Redaktionsmitglieder: Regina Grünholz, Leitung
des Redaktionsteams, Margrit Wenk-Schlegel, Jürgen Lembke
Layout: Thomas Borghoff – Web Engineering,
Freiburg i.Br., www.borghoff.de
Bildnachweis: Adrian Zimmermann
Eingangsfoto: Ein mit dem Emblem der via
integralis von Elisabeth Furrer, ktw, bemalter
Stein als Geschenk an Regula Tanner und Margrit
Wenk, die neue Spirituelle Co-Leitung der via
integralis.
Auflage: Der Newsletter wird an rund 800
Abonnenten aktiv versendet.
Erscheinungsweise: zweimal jährlich, jeweils vor
Pfingsten und vor dem 1. Advent.
Einblick in die Newsletterausgaben 1-8 mit allen
bisher erschienenen Artikeln und Texten gibt die
Website www.viaintegralis.ch. Dort finden Sie
ebenfalls Hinweise zu aktuellen und geplanten
via integralis Anlässen.
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